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Tipps und Ausstattung für Videokonferenzen

Videokonferenzen haben sich im Jahr 2020 zu einem neuen Standard in Unternehmen entwickelt, um Besprechungen im Firmen-Team durchzuführen. Um eine Videokonferenz für alle Teilnehmer angenehm zu gestalten, prüfen Sie doch einfach einmal, ob Sie die nachfolgenden Grundregeln bereits anwenden:

Internet-Verbindung

  • Achten Sie auf eine gute Internet-Verbindung (mind. 20 Mbit).
  • Verwenden Sie, sofern möglich, eine kabelgebundene Verbindung (über Netzwerkkabel).
  • Falls keine Kabelverbindung möglich ist und Sie stattdessen WLAN verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie eine mindestens 3 Balken starke Verbindung haben. Sollte das nicht der Fall sein, bewegen Sie sich mit Ihrem Aufnahmeort näher an den Router heran.
  • Verwenden Sie möglichst keine Verbindung über LTE oder 5G. Falls doch, achten Sie darauf, dass Sie einen Vertrag mit einem ausreichenden Datenvolumen besitzen. Andernfalls wird Ihre Verbindung nach dem Aufbrauchen des Datenvolumens stark verlangsamt und kann letztlich zur Unterbrechung der Verbindung führen.

Audio

  • Benutzen Sie ein Headset (Kopfhöhrer mit Mikrofon). Dadurch können Sie einerseits den anderen Teilnehmern konzentrierter zuhören und gleichzeitig wird Ihre eigene Sprachqualität dadurch besser, weil durch die Nähe zum Mikrofon weniger Raumhall entsteht.
  • Hinweis: Es gibt zwar Videokameras mit eingebautem Mikrofon, die eine gute Rauschunterdrückung haben, trotzdem sind Headsets oder ein Standmikrofon die bessere Wahl, da bei diesen praktisch fast kein Raumhall auftritt.
  • No-Go: Vermeiden Sie in Videokonferenzen den Ton der anderen Teilnehmer über Lautsprecher auszugeben, wenn Sie nicht alleine im Raum sind und Ihre Kollegen (vor Ort) nicht an der Konferenz teilnehmen. Bekommt nämlich ein anderer Videokonferenz-Teilnehmer mit, dass auch andere Menschen (ungeplant) mithören, wird derjenige nicht mehr frei sprechen können. Stellen Sie sich einfach nur die Frage, wie es Ihnen selber gehen würde!
  • No-Go: Vermeiden Sie Störquellen (schalten Sie Ihre Smartphone-Töne auf stumm; lassen Sie kein Radio oder Fernseher laufen; legen Sie den Telefonhörer des Festnetz-Telefons daneben; schließen Sie die Fenster im Raum, so dass Sie sich vor Außengeräuschen schützen).
  • Führen Sie die Videokonferenz möglichst in einem Raum durch, der mit einem Teppich und mit Gardienen ausgestattet ist und von der Größe her eher klein ausfällt (kein Wohnzimmer). Durch diese Maßnahmen verringern Sie den Raumhall.

Video

  • Moderne Laptops besitzen bereits meist eine gute eingebaute Kamera. Sofern Sie einen Desktop-PC verwenden, benötigen Sie eine externe Webcam, die sie per USB an Ihren PC anschließen können. Hinweis: Kameras mit einer guten Bildqualität erhalten Sie ab ca. 100,- EUR (z.B. Logitech C 920 HD Pro).
  • Positionieren Sie die Kamera so, so dass Sie in die Kamera hineinblicken und damit Ihre Zuschauer anschauen (mittige Ausrichtung, Position in Augenhöhe).
  • No-Go: Wenn Sie zwei Bildschirme verwenden, montieren Sie die Webcam immer auf demjenigen Monitor, auf dem Sie auch die anderen Teilnehmer sehen. Andernfalls schauen Sie nämlich „irgendwo in der Gegend herum“ und lösen dadurch ein unangenehmes Gefühl bei den anderen Teilnehmern aus.
  • No-Go: Positionieren Sie die Kamera auf dem Tisch nie von unten (das führt zu einem überheblich wirkenden Bild, weil man dadurch den Zuschauer von oben herab betrachtet). Positionieren Sie die Kamera aber auch nicht von oben (dadurch schauen Sie dem Zuschauer nicht mehr in die Augen sondern auf deren Brust oder den Bauch).
  • Putzen Sie die Linse der Videokamera vor der Videokonferenz mit einem Microfasertuch gut ab, damit in der Aufnahme keine Streifen zu sehen sind (schlierenfrei).
  • Nehmen Sie das Bild im breiten Format und nicht hochkant auf. In normalen Videokonferenzen ist das Breitbildformat das normale Format. Sofern sich jemand per Smartphone dazuschaltet, wird derjenige gewohnheitsmäßig das Video hochkant aufnehmen. Das wirkt jedoch auf die anderen Teilnehmer seltsam, da das Bild desjenigen dann kleiner erscheint und es so zu einem gefühlten Ungleichgewicht zwischen den Teilnehmern kommt (der eine wird größer abgebildet, der andere kleiner).
  • No-Go: Vermeiden Sie Türen im Hintergrund, durch die andere Personen den Raum betreten könnten. Das führt in einer Konferenz zu großer Unruhe bei den anderen Teilnehmern. Vermeiden Sie auch Tiere im Raum, die herumlaufen und dadurch die anderen Teilnehmer ablenken.
  • No-Go: Stellen Sie keine Dinge zwischen sich und die Kamera, die von Ihrer Person ablenken könnten (Gläser, Teller, Blumen etc.).
  • Viele Videokameras verfügen über eine eigene Software, um die Kameraeinstellungen zu optimieren. Prüfen Sie, ob Sie folgende Einstellungen verbessern können:
    • Zoomen Sie in den Bildausschnitt, so dass Ihr Kopf in der Höhe die Hälfte oder bis maximal zwei Drittel des Bildes ausfüllt. Oberhalb und unterhalb des Kopfes sollte also noch etwas Platz sein, damit Sie sich bewegen können, ohne dass dadurch ihr Kopf abgeschnitten wird. Außerdem können Sie sich so auch besser auf Ihrem Stuhl hin- und herbewegen ohne darauf achten zu müssen im Bild zu bleiben.
    • Prüfen Sie, ob Sie das Bild mit weiteren Einstellungen (Helligkeit, Kontrast) verbessern können.
    • Falls möglich, aktivieren Sie die Autofokus-Funktion der Kamera, damit Ihr Gesicht auch beim hin- und herbewegen scharf immer angezeigt wird.

Beleuchtung

  • Verwenden Sie LED-Lampen mit weißem oder leicht gelblichem Licht (warmer Farbton). Alternativ dazu können Sie auch Glühbirnen nutzen, da diese immer einen wärmeren Farbton erzeugen.
  • Lassen Sie die Lampen in Richtung der weißen Wand hinter dem Monitor scheinen (Abstand vom Monitor zur Wand ca. 20 bis 50 cm) und nicht in Richtung Ihres Gesichts. Dadurch vermeiden Sie Spiegelungen in Ihren Augen (Pupillen) und auf Ihren Brillengläsern. Gleichzeitig verteilt sich das Licht besser auf Ihrem Gesicht, so dass Sie dadurch im Video mit weicheren Gesichtszüge erscheinen.
  • Sofern möglich, stellen Sie noch eine lichtstarke Videoleuchte auf und bestrahlen Sie damit die weiße Zimmerdecke. Dadurch vermeiden Sie Schatten auf dem Gesicht, da das Licht dann von allen Seiten auf das Gesicht einfällt. Beispiel für eine Videoleuchte: Neewer Bi-Farbe 660 LED Video Lichtstand Set (regelbare Farbtemperatur von 3200k-5600 Kelvin inkl. Ständer und Scheunentor-Klappen.
  • Brillenträger: Achten Sie darauf, dass sich das Licht nicht oder möglichst gering in Ihren Brillengläsern spiegelt. Drehen Sie die Lichtquelle ggf. etwas hin und her, um die Reflektion zu reduzieren.
  • No-Go: Vermeiden Sie unbedingt Neonlampen, da diese auf dem Videobild dazu führen, dass das Bild flackert.

Hintergrund

  • Verwenden Sie einen ruhigen Hintergrund (z.B. weiße Tapete oder sehr dunkler glatter Hintergrund).
  • Verwenden Sie einen Hintergrund der nicht glänzt.
  • No-Go: Schmücken Sie den Hintergrund nicht durch Bilder, Aktenschränke oder Ähnliches.
  • No-Go: Vermeiden Sie Fenster als Hintergrund. Tagsüber ist das Tageslicht von außen so stark, so dass die Kamera die Helligkeit in missinterpretiert und in der Folge Ihr Gesicht stark verdunkelt.
  • No-Go: Vermeiden Sie es, dass die Kamera brennende Lampen aufnimmt (an der Decke oder Standlampen im Hintergrund). Diese haben den gleichen Effekt wie ein Fenster im Hintergrund.
  • Sofern Sie die sogenannte Green-Screen-Funktion verwenden, achten Sie darauf, dass Sie keine Kleidungsstücke verwenden, deren Farben der eingestellten Greenscreen-Farbe entsprechen. Andernfalls werden Sie als Sprecher „durchsichtig“.

Kleidung

  • Tragen Sie angemessene Kleidung.
  • Tragen Sie möglichst einfarbige Kleidung (weißes Hemd, blaues Hemd).
  • No-Go: Vermeiden Sie kleinkarierte Kleidungsstücke und Kleidungsstücke mit dünnen Streifen, da diese Ursache für Flimmern des Videos sein können, sobald Sie sich bewegen.
  • No-Go: Vermeiden Sie stark gemusterte Oberbekleidung oder Freizeitbekleidung.

Autor: Andreas Heil
Artikel aktualisiert am: 09.04.2021
Artikel erstellt am: 16.03.2021

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